News

Wir informieren Sie über aktuelle Projekte, Trends, Veröffentlichungen, Fördermöglichkeiten und weitere interessante Neuigkeiten aus den Innovationsfeldern des Technologielandes Hessen. 

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie unseren kostenfreien, monatlich erscheinenden Newsletter! Einen Rückblick auf die vergangen Ausgaben finden Sie in unserem Newsletter-Archiv

04.04.2017

Dr. Jens Peter Eußner erhält Marburger Biotechnologie- und Nanotechnologie-Förderpreis 2016

Oberbürgermeister überreicht Auszeichnung im Rathaus

Marburg, 04.04.2017 - Der Marburger Wissenschaftler Dr. Jens Peter Eußner hat im Historischen Saal des Rathauses den mit 5.000 Euro dotierten Marburger Biotechnologie und Nanotechnologie-Förderpreis 2016 erhalten. Die Auszeichnung überreichte in feierlichem Rahmen Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Der Oberbürgermeister ist zugleich Vorsitzender der Initiative Biotechnologie und Nanotechnologie e.V. (IBiNa).

Die IBiNa vergibt den Preis bereits zum dritten Mal. "Es ist schon eine kleine Tradition und ich bin sicher, dass wir sie noch lange weiter fortführen", sagte Oberbürgermeister Spies. "Wir wollen die Kooperation von Wissenschaft und forschender Wirtschaft in Marburg und der Region voranbringen", so Marburgs Stadtoberhaupt. Die gute Resonanz mit einer Reihe hochwertiger Bewerbungen in den letzten Jahren zeige, dass man mit dem Biotechnologie- und Nanotechnologie-Förderpreis für junge Wissenschaftler auf dem richtigen Weg sei, so der IBiNa-Vorsitzende Dr. Spies. Der Preis trage zu neuen Impulsen für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Marburg bei. Und genau das sei das Ziel.

Dr. Eußner war für seine Arbeit zum Thema "Derivatisierung organisch funktionalisierter Zinnchalkogenid-Cluster" von Prof. Dr. Stefanie Dehnen (Fachbereich Chemie der Philipps-Universität Marburg) für den Preis vorgeschlagen worden. Dr. Spies hob bei der Preisverleihung hervor, dass die prämierte Arbeit in exzellenter Weise die Intension des Förderpreises erfülle.

Der Preisträger stellte seine prämierte Arbeit kurz vor. Er hat sich mit der Entwicklung von Hybrid-Verbindungen beschäftigt, in denen große Moleküle - so genannte Clustermoleküle - enthalten sind, die aus einem anorganischen Kern und einer organischen Hülle bestehen. "Das sind ungewöhnliche Moleküle mit außergewöhnlichen Eigenschaften", so der Preisträger. In der Natur kämen sie unter anderem im Knochengewebe vor und Menschen hätten sie, wenn auch sicher zufällig, bereits vor langer Zeit hergestellt, beispielsweise die Maya für ihr berühmtes Blau.

Die prämierte Arbeit hat zum Ziel, die Synthese und die chemischen Eigenschaften von gemischt anorganisch-organischen Verbindungen zu verstehen. Bei einer geeigneten Kombination beider Komponenten entstehen Stoffe, die extrem nichtlinear optische Eigenschaften besitzen und so infrarote Laserstrahlung in weißes Laserlicht umwandeln können. Das eröffnet vor allem im Sensorik-Bereich der Medizin und bei Hochpräzisions-Messgeräten neue Möglichkeiten. Als Beispiel nannte Dr. Eußner die mögliche Nutzung bei der Endoskopie.

Mit diesem innovativen Ansatz entspricht die Arbeit Eußners laut OB Dr. Spies nicht nur in besonderem Maße den Förderpreiskriterien, sondern auch den grundsätzlichen Zielsetzungen der IBiNa. Denn sie hat sich zum Ziel gesetzt, die in der Region Marburg vorhandenen Entwicklungspotenziale auf den Gebieten der Biotechnologie und Nanotechnologie im Grenzbereich von wissenschaftlicher Forschung und wirtschaftlicher Umsetzung nachhaltig zu unterstützen.

Getragen wird die 2007 gegründete Initiative von namhaften Wissenschaftlern aus der Region Marburg, von vielen auf den Gebieten Biotechnologie, Nanotechnologie und Pharmazie tätigen Unternehmen und der Universitätsstadt Marburg. Sie führt regelmäßig Veranstaltungen durch, die das Ziel haben, Forschungsergebnisse im Hinblick auf wirtschaftlichen Erfolg für das Oberzentrum Marburg umzusetzen. Die Universitätsstadt soll so als innovativer Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im überregionalen Wettbewerb gestärkt werden.

"Wir haben Strukturen geschaffen, die tatsächliche Begegnung von Wissenschaft und Wirtschaft mit spannenden und interessanten Diskussionen ermöglicht", betonte Oberbürgermeister Dr. Spies. Marburg sei mit der Philipps-Universität und zahlreichen weiteren hochkarätigen Forschungseinrichtungen auf der einen Seite und etwa den weltweit agierenden Pharmaunternehmen auf der anderen schließlich dafür prädestiniert, sich diesem Thema intensiv zu stellen.

Die hohe Qualität der von der Initiative angestoßenen Projekte habe dabei stets Vorrang, betonte der Leiter der Geschäftsstelle der IBiNa und Referatsleiter Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung beim Magistrat Wolfgang Liprecht. Deshalb sei für die Bewertung der für den Förderpreis eingereichten Arbeiten eine hochwertige Auswahlkommission mit namhaften Wissenschaftlern zusammengestellt worden: Prof. Dr. Rolf Thauer (ehem. Direktor Max-Planck-Institut), Prof. Dr. Bernhard Maisch (ehem. Direktor Klinik für Kardiologie Universitätsklinikum Marburg), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Hensel (Emeritus FB Chemie Philipps-Universität), Prof. Dr. Gerhard Dickneite (ehem. CSL Behring GmbH), Dr. Carsten Schelp (Leitung F+E bei Siemens Healthcare Diagnostics Products GmbH) und Dr. Andreas Ritzenhoff (Geschäftsführender Gesellschafter Seidel GmbH & Co. KG).

Am Ende der Veranstaltung wurde der Förderpreis für das Jahr 2017 ausgelobt. Vorgeschlagen werden können junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Alter von bis zu 35 Jahren. Vorschläge sind bis zum 30. Juni diesen Jahres möglich.

Hessen Trade & Invest GmbH
Technologieland Hessen

  • Mainzer Str. 118
    65189 Wiesbaden
    Tel +49 611 95017-8672
    info@technologieland-hessen.de

  • Logo Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Projektträger: Logo Hessen Trade & Invest