Akkurate Lastüberwachung mit Bordsensorik - Ausgründung der TU Darmstadt geehrt
Zweiter Platz beim Preis „Digitales Start-up des Jahres
Die Gründer Dr. Rafael Fietzek, Dr. Stéphane Foulard und Professor Stephan Rinderknecht überzeugten die Jury mit ihrer Geschäftsidee und deren erfolgreicher Umsetzung in kurzer Zeit. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro.
Ihre Idee: Autoteile sind großen Belastungen ausgesetzt, die sich in der Realität sehr stark von den Annahmen unterscheiden können, die während der Entwicklung getroffen werden. Die Software des Gründerteams COMPREDICT erhebt in Echtzeit während der Autofahrt mit den bereits im Fahrzeug vorhandenen Sensoren Informationen zur Belastung der Fahrzeugteile. Aus den Informationen erstellt die Software ein Nutzungsprofil und berechnet die jeweilige Rest-Lebensdauer der belasteten Fahrzeugkomponenten.
Autohersteller und -zulieferer können mit COMPREDICT erkennen, wie eingesetzte Fahrzeugkomponenten in der Praxis tatsächlich beansprucht werden und gegebenenfalls durch konstruktive Verstärkungen die Zuverlässigkeit erhöhen oder bei Überdimensionierung das Gewicht reduzieren. Autobesitzer erkennen mit COMPREDICT ausfallgefährdete Fahrzeugteile und können diese vorsorglich warten lassen. Um den Datenschutz zu wahren, werden keine personenbezogenen Nutzungsdaten erhoben, die beispielsweise Rückschlüsse auf an bestimmten Orten gefahrene Geschwindigkeiten zulassen.
COMPREDICT wurde mit dem EXIST Gründerstipendium gefördert und in diesem Rahmen vom Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST an der TU Darmstadt intensiv betreut. Mit dem zweiten Platz beim Preis „Digitales Start-up des Jahres“ schreibt COMPREDICT eine beachtliche Erfolgsgeschichte fort: Die Gründer waren bereits auf der letztjährigen CEBIT mit einem Hauptpreis des Gründerwettbewerbs Digitale Innovationen und dem Sonderpreis Big Data ausgezeichnet worden. Im September 2016 hatten sie zudem den Johann Puch Automotive Award for Open Innovation vom Automobilzulieferer Magna für ihre Idee erhalten.
Für den jährlich vergebenen Preis „Digitales Start-up des Jahres“ (früher „IKT-Gründung des Jahres“) hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) 2018 vier Jungunternehmen ausgewählt. Dabei wurden Geldpreise in Höhe von insgesamt 100.000 Euro ausgeschüttet; der dritte Platz wurde zwei Mal vergeben. Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, prämierte die Sieger im Rahmen des Kongresses „Start-up Talk: Digital Innovations“ auf der CEBIT in Hannover. Jungunternehmen aus den Gründungsinitiativen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie können sich um den Preis bewerben. Die Gründerinnen und Gründer müssen in den vergangenen zwölf Monaten einen Mindestumsatz von 100.000 Euro erwirtschaftet haben.
Weitere Informationen
http://www.compredict.de/
http://www.highest.tu-darmstadt.de/highest/index.de.jsp
Quelle: Technische Universität Darmstadt