PharmaForum 2019: Erfolgreiches Treffen der Gesundheitsbranche
Digitalisierung der Gesundheitsbranche: Strukturwandel aktiv gestalten
Eine Initiative der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland
Das PharmaForum ist eine Initiative der Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) und des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises Mitte. Pharmaunternehmen, Medizintechnikherstellern, Forschungseinrichtungen und jungen Start-ups bietet es eine Plattform zum Austausch, um die Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen zu beschleunigen. Gastpartner und Mitgestalter war in diesem Jahr die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen (IGH), in der Wirtschaft, Wissenschaft, Gewerkschaften und Landespolitik vertreten sind. Thema war der durch die Digitalisierung ausgelöste Strukturwandel.
Dr. Friedrich von Bohlen und Halbach, Gründer und Geschäftsführer des Heidelberger Biotechunternehmens Molecular Health, umriss in seinem Impulsvortrag die enormen Veränderungen, die auf Unternehmen, Ärzte und Patienten zukommen: „Die Gesundheitsindustrie wird sich in den kommenden 20 Jahren stärker verändern als in den 200 Jahren davor.“ Neue digitale Technologien und molekularer Diagnoseverfahren erlaubten schnellere Medikamentenentwicklung, genauere Diagnosen und bessere individuelle Vorsorge. So entstehe ein effizienteres, besseres und günstigeres Gesundheitssystem.
Herausforderungen und Chancen des Wandels
In der anschließenden Podiumsdiskussion über die Herausforderungen und Chancen des Wandels unterstrich die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes forschender Pharma-Unternehmen (vfa), Birgit Fischer, dass „im internationalen Wettbewerb die forschenden Pharma-Unternehmen auf einen starken „Digitalisierungs-Standort“ angewiesen sind, der branchen- und sektorenübergreifend zusammenarbeitet. Dazu bedarf es eines nationalen eHealth-Zielbildes und einer ressortübergreifenden Strategieumsetzung durch alle betroffenen Bundesministerien.“
Professor Jochen Maas, Sprecher der IGH-Werkstatt „Wissenschaft und Forschung“ sowie Forschungsgeschäftsführer von Sanofi Deutschland in Frankfurt, betonte, dass die Zusammenführung verschiedener Branchen für die traditionellen Akteure auch ein Problem generieren kann: „Das Auftreten übergeordneter Plattformen, würde die etablierten Gesundheitsunternehmen zu reinen Zulieferern machen – mit den entsprechend sinkenden Margen.“
Frau Dr. Barbara Voß, Leiterin der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Hessen, erklärte: "Die Patienten haben die klare Erwartungshaltung, auch in Zukunft vom medizinischen Fortschritt zu profitieren. Wir werden diese Entwicklungen deshalb im Sinne unserer Versicherten aktiv mitgestalten."
Eingerahmt wurde die Podiumsrunde von zwölf Fachvorträgen zu den aktuellen Trends in der Gesundheitsindustrie. So wurden innovative Ansätze zur Medikamentenentwicklung und -produktion sowie zur Diagnostik und Behandlung von Krankheiten vorgestellt. Eine begleitende Ausstellung mit über 30 Firmen komplettierte das Bild. Über 200 Teilnehmer nutzten die Chance zum Dialog und zum Aufbau neuer Kontakte.