News

Wir informieren Sie über aktuelle Projekte, Trends, Veröffentlichungen, Fördermöglichkeiten und weitere interessante Neuigkeiten aus den Innovationsfeldern des Technologielandes Hessen. 

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Abonnieren Sie unseren kostenfreien, monatlich erscheinenden Newsletter! Einen Rückblick auf die vergangen Ausgaben finden Sie in unserem Newsletter-Archiv

09.05.2019

Susumu Kitagawa Preisträger der Emanuel-Merck-Vorlesung

Susumu Kitagawa, Professor am Institut für Integrierte Zellmaterial-Wissenschaften der Universität Kyoto, ist diesjähriger Preisträger der zum 16. Mal vergebenen Emanuel-Merck-Vorlesung

Darmstadt – Die Merck KGaA hat heute bekannt gegeben, dass Susumu Kitagawa, Professor am Institut für Integrierte Zellmaterial-Wissenschaften der Universität Kyoto (Japan), diesjähriger Preisträger der zum 16. Mal vergebenen Emanuel-Merck-Vorlesung ist. Kitagawa wird ausgezeichnet für seine richtungsweisende Forschung auf dem Gebiet der metallorganischen Gerüstverbindungen (metal-organic frameworks, MOFs). Seine maßgeblichen Beiträge zur Entwicklung dieser innovativen Klasse nanoporöser Materialien könnten zu neuen Möglichkeiten der Bindung, Speicherung und Freisetzung von Gasen führen. Im Kampf gegen den Klimawandel könnten MOFs ganz allgemein dazu beitragen, den Zustand unseres Planeten zu verbessern.

„Ich freue mich über die Ehre, die mir heute durch die Anerkennung meiner Arbeit als Wissenschaftler zuteilwurde“, sagte Kitagawa nach Erhalt der Nachricht über diese Auszeichnung. „Mein großer Traum ist es, wichtige chemische Stoffe wie Aminosäuren direkt aus einem Element zu synthetisieren, das allgegenwärtig ist – und zwar der Luft. Eigentlich sind alle Elemente vorhanden: Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, aber auch Wasserstoff in der Luftfeuchtigkeit. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dies überhaupt jemals in die Realität umsetzen kann, doch ich kann junge Wissenschaftler dazu ermutigen, in diese Richtung weiterzuforschen.“

„Wir würdigen heute die Leistung eines herausragenden Wissenschaftlers, dessen Beitrag für die Menschheit sich zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht nicht für jeden erschließt, früher oder später jedoch sichtbar werden wird“, sagte Klaus Griesar, Leiter Science Relations bei Merck. „Dieser Wissenschaftspreis trägt nicht nur dazu bei, den wissenschaftlichen Austausch mit international anerkannten Forschern zu fördern, sondern bietet auch Einblicke in neueste Forschungserkenntnisse. Er passt hervorragend sowohl zu Merck als Wissenschafts- und Technologieunternehmen als auch zur renommierten Technischen Universität Darmstadt.“

Die Emanuel-Merck-Vorlesung wurde im Jahr 1992 von Merck und der Technischen Universität Darmstadt ins Leben gerufen. Mit dem Preis sollen international renommierte Wissenschaftler gewürdigt werden, die exzellente Beiträge zur chemischen und pharmazeutischen Forschung geleistet haben. Seit 1993 bis heute wurde die Auszeichnung an 16 hochkarätige Wissenschaftler aus aller Welt verliehen.

Kitagawas Entwicklung nanoporöser Materialien könnte zu neuen Möglichkeiten der Bindung, Speicherung und Freisetzung von Gasen führen, vergleichbar mit einem Käfig mit Gitterstäben, der so klein ist, dass Gasmoleküle darin eingeschlossen werden können. Im Prinzip handelt es sich bei diesen metallorganischen Gerüstverbindungen (MOFs) um solche „Käfige“. Ihr Aufbau besteht aus metallischen Knotenpunkten und organischen Liganden, die sie zusammenhalten. Durch die Kombination unterschiedlicher Arten von Metallen und Liganden können die Größe und Form der Poren gezielt eingestellt werden. Dies bedeutet, dass MOFs eingesetzt werden können, um Gase auf molekularer Ebene zu binden oder freizusetzen. Die potenziellen Anwendungsfelder sind breit gefächert. Einige Bereiche wie die Gasspeicherung (typischerweise für Methangas, Wasserstoff oder CO2), Gastrennung (mit potenziellem Nutzen im Bereich der Luftreinhaltung, zum Beispiel zum Binden schädlicher Moleküle), Gasumwandlung (anhand der katalytischen Eigenschaften von MOFs) sowie die Herstellung hochempfindlicher Gassensoren sind bereits heute vielversprechend. Die Bindung und Wiederverwendung der Gase in diesen Käfigen könnte zur Entwicklung sauberer Technologien zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen und neue Möglichkeiten der Energiespeicherung eröffnen.

Quelle: Pressemitteilung von Merck

Hessen Trade & Invest GmbH
Technologieland Hessen

  • Mainzer Str. 118
    65189 Wiesbaden
    Tel +49 611 95017-8672
    info@technologieland-hessen.de

  • Logo Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Projektträger: Logo Hessen Trade & Invest