TransMIT feiert Jubiläum: „Es gibt noch viele Potenziale zu heben“
25 Jahre Wissens- und Technologietransfer, preisgekrönte Projekte und neue Kooperationsnetzwerke
Bereits im Jahr zuvor verständigten sich die mittelhessischen Hochschulen, Volksbanken und Sparkassen sowie der IHK Gießen-Friedberg als erste Gesellschafter auf die Gründung des neuen Gemeinschaftsprojekts. Schon zehn Jahre später belegte die TransMIT im Rahmen einer seinerzeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegebenen Evaluierung den ersten Platz im Ranking der deutschen Patent- und Verwertungsagenturen. Seitdem hat sich diese erfreuliche Entwicklung unvermindert fortgesetzt. Heute erschließt und vermarktet die TransMIT im Schnittfeld von Wissenschaft und Wirtschaft mit rund 150 Angestellten das Innovationspotenzial zahlreicher Wissenschaftler aus mehreren Forschungseinrichtungen in und außerhalb Hessens und setzt so die wissenschaftlichen Ergebnisse insbesondere der Hochschulen in Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen in Produkte und Dienstleistungen um.
Damals wie heute erweist sich die erfolgreiche Entwicklung der TransMIT im Kern als Resultat der unzähligen kleinen und großen Erfolgsgeschichten der vielen beteiligten Wissenschaftler und Gründer, die im Verlauf der vergangenen 25 Jahre ein breites Spektrum verschiedenartiger Zentren und Projekte etabliert haben. Mehr als 160 TransMIT-Zentren und -Projektbereiche mit ihren vielfältigen Forschungsergebnissen und Innovationen und ganz unterschiedlichen Ausrichtungen konnten bislang eingerichtet werden. Über die TransMIT-Zentren als kleine Geschäftsbereiche innerhalb des Unternehmens werden Produkte und Dienstleistungen professionell vermarktet, aber auch Ausgründungen vorbereitet.
So sind aus den TransMIT-Zentren unter anderem solche einzigartigen Unternehmungen hervorgegangen wie das bundesweit bekannte und anerkannte Gießener Mathematikum, das erste mathematische Mitmachmuseum der Welt. Es werden aus diesen Zentren Projekte realisiert wie das vielbeachtete und vielgelesene Rezensionsforum literaturkritik.de, das sich auch als Zeitschrift, Buchhandlung und Verlag der Literaturvermittlung in den Medien widmet. Und es wurden preisgekrönte Erfindungen vorangetrieben wie etwa ein biomimetisches Verfahren zur Veränderung von Oberflächenstrukturen oder eine energieeffiziente „intelligente“ Glasbeschichtung, die beide von der gemeinsamen Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft „Deutschland - Land der Ideen“ als Preisträger für ihre jeweiligen Projekte ausgezeichnet wurden.
„Wir stehen heute teils vor bislang ungelösten, teils vor neuen und anderen Herausforderungen als noch am Ende des letzten Jahrhunderts in dem zeitlichen und politischen Umfeld, in welchem die TransMIT gegründet wurde“, betont Dr. Peter Stumpf, Geschäftsführer der TransMIT GmbH.
Preisgekrönt sind auch zukunftsweisende Initiativen aus den TransMIT-Zentren wie die Umsetzung eines innovativen Konzepts zum generationenübergreifenden Bauen und Wohnen, das im vergangenen Jahr mit dem Hessischen Innovationspreis für Gemeinsinn im Wohnungsbau ausgezeichnet wurde. Aktuell werden neben vielem anderen in den TransMIT-Zentren langjährige Vorhaben wie etwa ein umfassendes durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördertes Gemeinschaftsprojekt zur Verbesserung der Versorgungsqualität in der letzten Lebensphase verfolgt oder Einführungen in die gerade erst durch den Nobelpreis wieder in den öffentlichen Fokus gerückten faszinierenden Grundlagen der Quantenwelt initiiert.
Als Patent- und Verwertungsagentur (PVA) hat die TransMIT in den vergangenen 25 Jahren für zahlreiche Forschungseinrichtungen und Unternehmen verschiedene interessante Forschungsergebnisse sowie Produktideen identifiziert und bewertet und diese international zur Lizenzierung oder zum Kauf angeboten. Das betreute Patent-Portfolio umfasst dabei alle Technologiefelder der öffentlichen Forschung in Deutschland und reicht von biotechnologisch erzeugten Aromastoffen sowie Ausgangsstoffen für die chemische Industrie und Wirkstoffen über Beschichtungstechnologien, Ionenquellen und neuartige Sensorik bis hin zu 3D-gedruckten und bionisch konstruierten Handgelenksschienen als auch innovativen Prothesen.
Aber auch neue Geschäftsbereiche wurden in den letzten Jahren aufgebaut, andere den Erfordernissen der Zeit angepasst und umstrukturiert. So werden etwa im Geschäftsbereich „Managed Innovation Services“ (MIS) Leistungen für das komplette Innovationsmanagement von der Idee bis zum marktreifen Produkt und hier insbesondere Fördermittelberatung und Projektmanagement für Hochschulen sowie kleine und mittelständische Unternehmen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Projekts GO-Bio initial stärkt die TransMIT darüber hinaus den Transfererfolg in den Lebenswissenschaften. Neu entstanden ist in jüngster Zeit das Geschäftssegment Kooperationsnetzwerke & Neue Märkte, in welchem Cluster zwischen progressiven KMU, kooperationsbereiten Konzernen und innovativen Forschungseinrichtungen initiiert und betreut werden. Aktuell beschäftigen sich TransMIT-Kooperationsnetzwerke beispielsweise mit 3D-Druck und Bionik, drahtlosen Sensornetzwerken oder Millikelvin-Kryokühlern etwa zum Einsatz im Quantencomputing.
„Wir stehen heute teils vor bislang ungelösten, teils vor neuen und anderen Herausforderungen als noch am Ende des letzten Jahrhunderts in dem zeitlichen und politischen Umfeld, in welchem die TransMIT gegründet wurde“, betont Dr. Peter Stumpf, Geschäftsführer der TransMIT GmbH. „Nach wie vor gilt aber gerade für die Hochschulen und dem oftmals steinigen und langwierigen Weg von den Ergebnissen der Grundlagenforschung zu praktischen Anwendungen und Produkten auf dem Markt, dass es noch viele Potenziale zu heben gibt. Auf die massiven gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Veränderungen der letzten 25 Jahre haben wir stets mit den entsprechend notwendigen Umstrukturierungen reagiert, den Blick erweitert und neue Perspektiven eröffnet. Wir hoffen, dass uns dies auch in den nächsten Jahrzehnten angesichts verschärfter Krisen, aber auch großer Chancen ebenso gut gelingen wird.“