Ceres - Gewinner des Hessischen Gründerpreises für ökologischen Verpackung aus Stroh
Die Erfolgsgeschichte des Jungunternehmens steht auch für die erfolgreiche Verankerung des Themas Gründung in der Lehre der TU und in der punktgenauen Förderung durch das TU-Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST.
Die Geschichte von Ceres begann 2020 im Masterseminar „Start-up Community Darmstadt“, das regelmäßig am Fachgebiet Entrepreneurship der TU unter der Leitung von Professorin Carolin Bock angeboten wird. In diesem Kurs sollen Studierende sich in Teams zusammenfinden, in einem wettbewerbsähnlichen Format eine Geschäftsidee ausdenken und dazu einen Businessplan schreiben. Die Ergebnisse werden einer Expertenjury vorgestellt, das Siegerteam wird ermutigt – in Zusammenarbeit mit dem universitätsinternen Gründungszentrum HIGHEST – parallel zum laufenden Studium an der Idee weiterzutüfteln.
In dieser Situation befanden sich damals auch Moritz Lenhardt, Dominik Dostert und Ilker Yenice, das Gründerteam hinter dem Start-Up Ceres. Die drei Wirtschaftsingenieure konnten damals mit ihrer Idee, den Paketversand nachhaltiger zu gestalten, die Jury und die Dozenten überzeugen. Die Geschäftsidee befasst sich mit dem Problem des Verpackungsmülls. Während die Pandemie die Menschen in ihre eigenen vier Wände zwang, erkannten die drei Gründer die Tendenz zum Onlineshopping und die Umwelt-Probleme, die das mit sich bringt.
Stroh als umweltfreundliche Alternative
Ihre Antwort darauf war Stroh. Denn Ceres möchte ein ökologisches Füllmaterial auf Basis von Stroh anbieten, und somit umweltschädlichen Alternativen wie Luftpolsterkissen aus Plastik oder Styroporchips den Kampf ansagen. Als Abfallstoff der Getreideernte fällt Stroh jedes Jahr allein in Deutschland in ungenutzten Mengen von bis zu 10 Millionen Tonnen an. Dabei eignet sich der Rohstoff hervorragend zur Verpackung. Die Luftkammern in den Halmen bieten Dämpfungseigenschaften, und Stroh kann Gerüche oder auslaufende Flüssigkeiten im Paket aufnehmen.
Ceres möchte diesen hochverfügbaren und somit preiswerten Rohstoff einem Upcycling Prozess unterziehen und zu einem Füllmaterial verarbeiten, das kleinen Kissen ähnelt. Im Gegensatz zu konventionellen Marktlösungen ist das Ceres-Füllmaterial vollständig kompostierbar und kann von Verbrauchern und Verbraucherinnen in der Biotonne entsorgt werden.
Erfolgreich beim Hessischen Gründerpreis
Zur Weiterentwicklung dieser Geschäftsidee wurden die Gründer vom Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST begleitet und in einen Austausch mit potenziellen Kunden und Partnern aus dem Innovationsökosystem gebracht. Die Gründer erhielten im Jahr 2021 das sechsmonatige Hessen-Ideen Stipendium vom Land Hessen und durchliefen den Inkubator von Futury, einem Jungunternehmen, das nachhaltige Geschäftsideen finanziell fördert und Industriekontakte vermittelt. Ceres konnte sich zudem erfolgreich für die neue „PUSH!“-Initiative des Landes Hessen bewerben und wird nun mit rund 40.000 Euro gefördert. Anfang November schließlich überzeugte Ceres beim Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“.
Im kommenden Jahr steht für Ceres der Umzug ins House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen an. Und natürlich die weitere Geschäftsentwicklung: Die Priorität wird sein, die Testphase mit unterschiedlichen Pilotkunden möglichst erfolgreich zu gestalten sowie die Produktionsstraße sukzessive aufzubauen.