Was die Games-Branche über den Standort Hessen denkt
In der Games-Branche sprechen viele Faktoren für Hessen als Unternehmenssitz und Ausbildungsstandort – das zeigt eine Befragung, die heute als Meinungsbild der hessischen Games-Branche veröffentlicht wurde. Im Auftrag des Hessischen Wirtschaftsministeriums hat die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft der Hessen Agentur Unternehmen und Forschungseinrichtungen nach Stärken und Schwächen gefragt und um Einschätzung der Ausbildungs- und Fachkräftesituation sowie der Förderung gebeten.
Die zentrale Lage in Deutschland und Europa sowie die gute Infrastruktur und insbesondere Frankfurt mit seiner Internationalität, der aktiven Wirtschaftsförderung sowie der Kultur werden von den Befragten als positive Standortfaktoren genannt. Auch die Nähe zur Finanzindustrie und zu potenziellen Sponsoren haben die Teilnehmenden als positiv hervorgehoben. „Hier finden Games-Unternehmen ein Netzwerk aus vielen Firmen, auch großen Playern, sowie ein reiches Reservoir kreativer Köpfe“, kommentiert Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.
Als Probleme werden hohe Lebenshaltungskosten und Mieten, insbesondere im Rhein-Main-Gebiet, genannt. Zu den Stärken des Games-Standorts zählen die Befragten die akademische Ausbildung (z.B. an der Hochschule Darmstadt) sowie eine gute Verfügbarkeit von Fachkräften.
Vielfach erwähnt wurde auch die starke Serious Games-Szene, die das Land Hessen seit 2021 mit dem Förderprogramm HESSEN serious GAME unterstützt. Serious Games sind Computer- und Videospiele, welche nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern beispielsweise auch der Weiterbildung. Zugleich zeigte sich insbesondere in den offenen Antwortmöglichkeiten, dass die Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene noch wenig bekannt sind und teilweise als unzureichend und kompliziert wahrgenommen werden. Einige Unternehmen gaben an, zu wenig Ressourcen für einen Antrag zu haben, entweder weil das Unternehmen klein ist und/oder es an Mitteln für den Eigenanteil fehlt.
Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld bleibt die Vernetzung, auch das zeigt die Befragung. „Messen und Events sind relevant, nicht nur für die Kundenakquise, sondern auch, um dem Fachkräftemangel zu begegnen“, betont Folke Mühlhölzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der HA Hessen Agentur GmbH. „Unsere Geschäftsstelle Kreativwirtschaft hat diesen Wunsch zum Auftrag: Durch Veranstaltungs- und Beratungsangebote ist sie zentrale Vernetzungsstelle für die Games-Branche. Das Meinungsbild ist deshalb ein wichtiges Feedback für die zukünftige Planung geeigneter Formate“.
Die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft
Die Geschäftsstelle Kreativwirtschaft Hessen bei der HA Hessen Agentur GmbH ist im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) Kooperations- und Ansprechpartnerin für die hessische Kultur- und Kreativwirtschaft. Ihre Aufgaben sind die Beratung, Vernetzung und Förderung der Branche.
HESSEN serious GAME:
https://www.wibank.de/wibank/gruender-unternehmen/kreativ-und-gamesfoerderung
Förderung von Einrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft:
https://www.kreativwirtschaft-hessen.de/themen/foerderung/
Über die Befragung
Das Meinungsbild soll einen Überblick zu den verschiedenen (Einzel)Meinungen aus der hessischen Games-Branche geben. Teilnehmende wurden für die Befragung auf unterschiedlichen Kanälen (z.B. Website und Newsletter der Geschäftsstelle Kreativwirtschaft und von Multiplikatoren der Games-Branche sowie Direktansprache per E-Mail) gewonnen. Daher erhebt die Veröffentlichung keinen Anspruch auf Repräsentativität. Knapp die Hälfte (45%) der 47 Teilnehmenden sind Unternehmensinhaberinnen und -inhaber sowie Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer. Rund 36% sind Freiberufler und Angestellte. Einen kleineren Anteil machen mit 17% Forschende und Studierende aus.
Pressemitteilung der HA Hessen Agentur GmbH