Erfolgreiche Zusammenarbeit im Interreg Europe Projekt SMEPlus: PIUS bekommt mit MINUS eine kleine Schwester in Spanien
Interreg Europe fördert den Erfahrungsaustausch unter den teilnehmenden Ländern mit der Intention, dass erfolgreiche Initiativen kopiert werden, ohne das Rad immer wieder neu erfinden zu müssen. Dieses Voneinander-lernen hat bestens funktioniert, was die Teilnehmer aus Deutschland und Spanien mit den Programmen PIUS und MINUS unter Beweis stellen.
Das Vorhaben SMEPlus endete im Januar 2023 nach einer Laufzeit von dreieinhalb Jahren. Ziel war die Verbesserung von Förderinstrumenten zur Steigerung der Energieeffizienz in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Regionale Förderinstrumente für Energieeffizienzmaßnahmen wurden als Best Practices auf diversen Study-Visits (vor Ort und online) vorgestellt und analysiert. Als hessisches Beispiel ging das PIUS-Programm ins Rennen. PIUS steht für Produktionsintegrierten Umweltschutz und besteht aus den Komponenten PIUS-Beratung und PIUS-Invest. Im Rahmen der Beratung werden Energie-Audits gefördert. Die hier identifizierten Potenziale können anschließend durch einen Investitionszuschuss (PIUS-Invest) umgesetzt werden. Weitere Infos zu PIUS sind hier zu finden.
Im Laufe des Projekts wurde das PIUS-Programm auf diversen internationalen Vernetzungstreffen und Study Visits den lokalen Stakeholdern vorgestellt, so auch im Herbst 2021 in der nordspanischen Hauptstadt der Provinz La Rioja, Logroño. Die hiesige Agentur für wirtschaftliche Entwicklung La Rioja (ADER) hat sich von dem Beispiel der Hessen inspirieren lassen und das Programm MINUS erstellt. Der Name MINUS ist ein Akronym aus dem offiziellen Titel „Programa de eficiencia energética para pymes industriales en La Rioja“ (Energieeffizienzprogramm für industrielle KMU in La Rioja) und spielt auf die sinkenden Energiekosten an.
Susana Mangado, Projektmanagerin bei ADER, war für die Entwicklung von MINUS verantwortlich. „Das hessische Beispiel hat mich sofort interessiert und ich habe nach einem Weg gesucht, es an unsere Verhältnisse vor Ort anzupassen“ sagt Mangado. „Auch bei uns erhalten KMU eine Förderung für Energie-Audits und anschließend die Möglichkeit, die zuvor identifizierten Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Unter dem Motto „menos es mas“ (weniger ist mehr) sinken einerseits Energieverbrauch und Emissionen während andererseits Einsparungen und Wettbewerbsfähigkeit steigen.“
Informationen zu MINUS (auf Spanisch) sind hier zu finden.
Sebastian Hummel, zuständig für die PIUS-Programme im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW), hat den Informationstransfer im Projekt von Anfang an begleitet. Er sieht große Potentiale bei Interreg Europe Projekten: „Der vielfältige Austausch mit den beteiligten Regionen war wichtig für die Weiterentwicklung unserer eigenen Aktivitäten. Zudem bin ich sehr erfreut darüber, dass die hessischen PIUS-Programme so gut ankommen und Nachahmer finden – wir sind hier also auf einem guten Weg.“
Koordiniert wurden die deutschen Aktivitäten vom House of Energy aus Kassel. Projektmanager Christian Engers dankt abschließend den hessischen Stakeholdern vom HMWEVW, der LandesEnergieAgentur LEA, Hessen Trade & Invest (HTAI), dem RKW Hessen sowie der WI Bank für die gute und konstruktive Zusammenarbeit: „Dass wir das hessische Good Practice so gut platzieren konnten und für so viel Aufmerksamkeit gesorgt haben, ist ein tolles Ergebnis und dem Einsatz der Stakeholder zu verdanken! Ich freue mich über die entstandenen Kontakte und über weitere Kooperationen in der Zukunft.
Christian Engers, Projekte, House of Energy e.V.