Gemeinsam mit Künstlicher Intelligenz die Zukunft entwickeln
Frankfurt. Künstliche Intelligenz (KI) ist unbestritten eine Schlüsseltechnologie, die zunehmend Gewicht in unserem Alltagsleben, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft bekommt. Sie hilft uns zum Beispiel, Staus zu vermeiden und schneller an unser Ziel zu gelangen. Sie unterstützt Ärztinnen und Ärzte bei ihren Diagnosen und kann älteren Menschen dabei helfen, länger eigenständig zu Hause zu leben. Banken und Versicherungen nutzen KI für die Betrugsprävention und Energieversorger überwachen ihre Pipelines oder Windkraftanlagen mithilfe von KI-gestützten Methoden.
Auch für die wichtigsten Branchen in Hessen ist KI bereits jetzt von großer Bedeutung. Diese Bereiche werden sinnbildlich durch die Houses of Digital Transformation, Energy, Finance, Logistics & Mobility sowie Pharma & Healthcare als besonderen Plattformen repräsentiert, um Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammenzubringen. Auf Initiative der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus, kamen Vertreterinnen und Vertreter der Houses of gestern erstmalig zu einem gemeinsamen Event unter dem Titel „Künstliche Intelligenz in Hessens wichtigsten Branchen“ zusammen, um über KI und deren Relevanz für ihre Anwendungsbranchen zu sprechen. Die Veranstaltung fand auch vor dem Hintergrund statt, dass die drei Innovationsfelder der im vergangenen Jahr veröffentlichen Hessischen KI-Zukunftsagenda – Gesundheit, Mobilität und Finanzen – deutliche Schnittstellen zu den Houses of aufweisen. Ziel war die überregionale Vernetzung von Institutionen, Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie der gesamtgesellschaftliche Dialog, um Handlungsempfehlungen für die jeweiligen Schlüsselbereiche zu formulieren.
„In Hessen haben wir mit den Houses of professionelle Vernetzungsmöglichkeiten von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in den jeweiligen Schlüsselbereichen. Umso mehr ist es wichtig, dass wir im Rahmen dieser Veranstaltung hier übergreifend zu dem wichtigen Thema Künstliche Intelligenz sprechen. Denn Hessen ist auf dem besten Wege, Vorreiter bei der Entwicklung und beim Einsatz von künstlicher Intelligenz zu werden und gleichzeitig immer auch die sichere Nutzung fest im Blick zu behalten“, so die Digitalministerin.
Die Ressortzuständigkeit für die Houses of liegt – ausgenommen des Houses of Digital Transformation (HoDT), welches seit 2019 in der Verantwortung des Bereiches der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung liegt – beim Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Keynote zur Rolle der Houses of.
„Die Houses of waren zunächst ein strategischer Ansatz, um die Innovationsfähigkeit Hessens zu stärken. Allen ist von Anfang an eins gemein: Es handelt sich immer um Projekte, die eine Verankerung in Wirtschaft und Wissenschaft haben. Jetzt – 15 Jahre nach der ersten Gründung – zeigt sich: Das Prinzip zahlt sich aus und trägt mit zur Profilierung des Wirtschaftsstandortes Hessen bei“, sagte Al-Wazir in seiner Keynote. „Technologien der Künstlichen Intelligenz haben das Potenzial, unser Leben in vielen Bereichen zu verändern und auch zu verbessern. Für Hessen wollen wir diese Chancen weiter nutzen und eine führende Rolle in der verantwortungsvollen weiteren Entwicklung und in der sinnvollen Nutzung von KI-Technologien einnehmen“, so der Minister.
In ihrer Eröffnungsrede hob Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus die besondere Rolle des Houses of Digital Transformation (HoDT) hervor, dessen Vorstandsvorsitzende sie ist: „Besonders freut mich, dass sich ein vom HoDT geführtes Konsortium – intensiv unterstützt von meinem Haus – erfolgreich um einen European Digital Innovation Hub beworben hat. Auch durch ihn werden kleine und mittlere Unternehmen verschiedenster Branchen Angebote insbesondere zu KI erhalten.“
Außerdem erläuterte sie, wie „KI made in Hessen“ zu einem Markenzeichen unseres Landes entwickelt wird. Nachdem das KI-Zentrum hessian.AI und das Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung ZEVEDI das hessische KI-Ökosystem nachhaltig stärken, wurden jüngst zwei weitere Initiativen vorgestellt, die sich zu wichtigen Elementen von „KI made in Hessen“ entwickeln werden: das KI-Innovationslabor und der AI Quality & Testing Hub.
In seinem Fachvortrag ging Prof. Dr. Peter Buxmann (Technische Universität Darmstadt) auf die Chancen, aber auch die Risiken der neuesten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) ein. Er gab einen kurzen allgemeinen Überblick über Anwendungsszenarien sowie insbesondere die Möglichkeiten und Grenzen generativer KI und ist sich sicher: „ChatGPT und Co sind ähnlich revolutionär wie die Erfindung des iPhones“.
Hauke Schlüter, Geschäftsführer House of Digital Transformation (HoDT): „Als House of Digital Transformation freuen wir uns besonders, unsere Expertise in der Digitalen Transformation mit den Branchenkompetenzen der anderen Houses of zu verknüpfen und durch diesen interdisziplinären Wissensaustausch Schlüsseltechnologien wie ‚Künstliche Intelligenz‘ ein stärkeres Momentum zu verleihen.“
Michael Kadow, Geschäftsführer House of Logistics and Mobility (HOLM): „Das House of Logistics and Mobility ist die zentrale Begegnungsstätte, in der die Digitalisierung der Logistik- und Mobilitätsbranche eine Heimat hat und Künstliche Intelligenz mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft und mit zentralen Einrichtungen, wie dem AI Quality & Testing Hub, entwickelt, pilotiert und umgesetzt wird. Der interdisziplinäre Austausch der ‚Houses of‘ wird diese Arbeit bereichern – nicht nur im HOLM, sondern an allen Houses-of-Standorten in Hessen.“
Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer House of Energy: „Für die Energiewende gilt die Digitalisierung als wesentliche Voraussetzung. Künstliche Intelligenz bildet einen wichtigen Baustein, der die Energiewende vorantreiben kann. Es gibt vielfältige Einsatzgebiete. Dazu zählen Planung und optimierter Betrieb von Energienetzen und Erzeugungsanlagen sowie Energie-Einsparmaßnahmen auf Seiten der Energieverbraucher.“
Prof. Dr. Rainer Klump, Geschäftsführender Direktor House of Finance: „Im Einsatz „Künstlicher Intelligenz“ sind die Finanzmärkte Vorreiter. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Frankfurter House of Finance erforschen deshalb nicht nur die Folgen von KI-Anwendungen für Finanzstabilität und Verbraucherschutz. Sondern sie geben in engem Dialog mit Politik und Praxis auch Impulse für die wohlfahrtsfördernde Nutzung der KI – nicht zuletzt in der Bekämpfung von Geldwäsche oder der Finanzierung einer „grünen Transformation.“
Dr. Otto-Quintus Russe, Geschäftsführer House of Pharma & Healthcare: „Durch den demographischen Wandel und den damit verbundenen Herausforderungen brauchen wir KI-Anwendungen und Automatisationen, um die langfristige medizinische Versorgung der Gesellschaft sicherzustellen.“
Quelle:
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