Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: Umsatz im Jahr 2021 um 16,5 % gestiegen
WIESBADEN – Im Jahr 2021 erwirtschafteten die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors in Deutschland 91,9 Milliarden Euro Umsatz mit Gütern und Leistungen für den Umweltschutz. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entspricht das einem Anstieg von 16,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der „Green Jobs“, also der Beschäftigten, die Güter und Leistungen für den Umweltschutz herstellten, lag im Jahr 2021 bei rund 341 000 (gemessen in Vollzeitäquivalenten). Ihre Zahl stieg somit um 9,7 % beziehungsweise knapp 30 200 Beschäftigte gegenüber dem Vorjahr.
Höchste Umsätze im Bereich Klimaschutz
Die höchsten Umsätze wurden im Berichtsjahr 2021 mit 52,8 Milliarden Euro wie in den Vorjahren im Klimaschutz erwirtschaftet. Zu den bedeutendsten Säulen des Klimaschutzes zählten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Einsparung von Energie (28,6 Milliarden Euro) sowie Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (22,4 Milliarden Euro). Die Wärmedämmung von Gebäudehüllen machte mit knapp 10,2 Milliarden Euro fast 20 % bei den Energieeffizienzsteigerungen beziehungsweise Energieeinsparungen im Klimaschutz aus und 11,1 % der gesamten Umweltschutzumsätze. Für erneuerbare Energien wurden im Bereich Klimaschutz mit knapp 20 % (10,4 Milliarden Euro) die höchsten Umsätze mit Gütern und Leistungen in der Onshore-Windkraft erzielt. Diese machten 11,3 % der insgesamt mit Umweltschutzmaßnahmen erwirtschafteten Umsätze aus.
Neben dem Klimaschutz waren die Luftreinhaltung sowie die Abwasserwirtschaft die umsatzstärksten Umweltbereiche. Die Luftreinhaltung erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz in Höhe von 16,8 Milliarden Euro. Knapp ein Drittel der Umsätze wurde mit Gütern und Leistungen im Bereich der katalytischen Abgasreinigung (6,5 Milliarden Euro) erwirtschaftet. Darauf folgt die Abwasserwirtschaft mit 9,7 Milliarden Euro Umsatz, überwiegend im Bereich der Herstellung und Installation von Kanalsystemen (6,2 Milliarden Euro). Die übrigen 17,9 Milliarden Euro verteilten sich auf Abwasserwirtschaft, Lärmbekämpfung, Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser sowie Arten- und Landschaftsschutz. Die geringsten Umsätze wurden mit 385 Millionen Euro im Jahr 2021 mit dem Arten- und Landschaftsschutz erzielt. Dies entspricht allerdings einer Steigung von 26,5 % gegenüber dem Vorjahr.
Mehr als drei Viertel der umweltbezogenen Umsätze im Verarbeitende Gewerbe
Mit 70,4 Milliarden Euro wurde der Großteil der umweltbezogenen Umsätze von Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes erwirtschaftet. Die wichtigste Wirtschaftsabteilung war hier mit 21,4 Milliarden Euro der Maschinenbau, gefolgt von der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen mit 9,0 Milliarden Euro. Knapp dahinter lag die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit 8,7 Milliarden Euro Umsatz für Umweltschutzgüter oder -leistungen.
Verarbeitendes Gewerbe beschäftigt zwei Drittel der „Green Jobs“
Die Aufschlüsselung der Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen zeigt, dass der Großteil der Beschäftigten für den Umweltschutz im Verarbeitenden Gewerbe (223 800 beziehungsweise 65,6 %) tätig war. Im Baugewerbe arbeiteten rund 65 000 (19,1 %) und im Dienstleistungssektor rund 46 000 (13,6 %) Beschäftigte für den Umweltschutz.
Methodische Hinweise:
Die dargestellten Ergebnisse basieren auf der Erhebung der Güter und Leistungen für den Umweltschutz, Berichtsjahr 2021. Insgesamt machten 9 125 Betriebe des Produzierenden Gewerbes sowie des Dienstleistungssektors in Deutschland Angaben zu umweltbezogenen Umsätzen und Beschäftigten.
Weitere Informationen:
Detaillierte Informationen bietet die Themenseite „Umweltökonomie“ im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Weitere Informationen und lange Zeitreihen zu Umsätzen mit Umweltschutzgütern und -leistungen in Deutschland können über die Tabellen der Erhebung der Güter und Leistungen für den Umweltschutz in der Datenbank GENESIS-Online sowie im Statistischen Bericht abgerufen werden.