Neue Förderrichtlinie zur strategischen Vernetzung der Spitzenforschung und Talentförderung von führenden Robotik-Standorten „Robotics Institute Germany (RIG)“
Als Teil der ersten Verfahrensstufe können Projektskizzen bis spätestens 15. Januar 2024 vorgelegt werden.
Intelligente und KI-basierte Robotik ist für das Gelingen langfristiger Transformationsprozesse im Zuge der Digitalisierung und für die Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, wie der des demografischen Wandels, von hoher Relevanz. Robotik ist daher eine Schlüsseltechnologie für Deutschland mit einem breiten Anwendungsspektrum, von der eine Vielzahl von Branchen profitieren kann. Fortschritte in den Basistechnologien wie beispielsweise Elektronik, Sensorik, Aktorik, 5G/6G und insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) verhelfen der Robotik zu neuer Leistungsfähigkeit und zu deutlich erweiterten Anwendungsmöglichkeiten. Statt nur starre Aufgaben in strukturierten und abgeschirmten Umgebungen zu erfüllen, werden intelligente Robotik-Systeme zukünftig zunehmend in der Lage sein, in unstrukturierten und veränderlichen Umgebungen komplexe Tätigkeiten, auch in Zusammenarbeit mit Menschen, auszuführen und sich dabei durch Lernprozesse an Veränderungen anzupassen.
Um im internationalen Wettbewerb als führender Industriestandort zu bestehen, kommt der Robotik-Forschung eine strategische Rolle zu. Für die Mitgestaltung zukünftiger Innovationsprozesse und die Sicherung nachhaltiger Wertschöpfung, auch durch Rückverlagerungen industrieller Produktion, muss das nationale Robotik-Ökosystem weiter gestärkt werden. Wichtige Säulen hierfür sind Spitzenforschung und Talentgewinnung. Sie bilden die Basis für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit mit führenden Robotik-Nationen. Forscherinnen und Forscher aus Deutschland gehören zur internationalen Spitze. Allerdings erhält die deutsche Forschungslandschaft aufgrund der über Deutschland verteilten Aktivitäten keine entsprechende internationale Sichtbarkeit, die auch verstärkt Robotik-Talente anziehen kann. Mit dieser Förderrichtlinie beabsichtigt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die verteilte nationale Spitzenforschung international sichtbar zu vernetzen und zu einer Talentschmiede auszubauen, um die weiter wachsende Nachfrage der Wissenschaft und Industrie nach qualifiziertem Nachwuchs zu bedienen.
Ziel der Förderrichtlinie ist die Vernetzung der führenden deutschen Robotik-Standorte. Solche Standorte mit international herausragenden Forschungsprofilen und nachweisbaren Erfolgen im Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse sollen sich zu einem dezentralen „Robotics Institute Germany (RIG)“ vernetzen, welches die deutsche Spitzenforschung international sichtbar vertritt und gemeinsam neuartige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Talentgewinnung bietet. Das RIG soll die Vernetzung mit den relevanten Stakeholdern des Robotik-Ökosystems vorantreiben und eine nationale Roadmap für exzellente und transferrelevante Robotik-Forschung entwickeln und hierfür international als Ansprechpartner dienen.
Zur Erreichung der oben genannten Förderziele soll die Zusammenarbeit der führenden Robotik-Standorte durch den Aufbau eines dezentralen „Robotics Institute Germany“ (RIG) als Kooperationsverbund und die Ausarbeitung gemeinsamer Aktivitäten gefördert werden. Das RIG soll die Vernetzung mit allen relevanten Stakeholdern des Robotik-Ökosystems systematisch vorantreiben, um die nationale Robotik-Forschung durch das RIG angemessen zu repräsentieren und sie in Deutschland strategisch weiterzuentwickeln.
Antragsberechtigt sind Verbünde aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit ausgewiesener Robotik-Expertise. Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird das Vorhandensein einer sonstigen Einrichtung, die der nichtwirtschaftlichen Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient (Hochschule, Forschungseinrichtung), in Deutschland verlangt.
Die Zuwendungen werden im Wege der Projektförderung als nicht zurückzahlbarer Zuschuss gewährt. Das BMBF strebt an, ein Verbundvorhaben mit bis zu 20 Millionen Euro zu fördern. Die angestrebte Förderdauer beträgt bis zu vier Jahre.
In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH zunächst Projektskizzen in englischer Sprache und in elektronischer Form bis spätestens 15. Januar 2024 vorzulegen.