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21.05.2024

Merck investiert 300 Millionen Euro in neues Forschungszentrum

Ab Anfang 2027 soll das Forschungszentrum auf rund 18.000 Quadratmetern Platz für rund 550 Beschäftigte bieten. Bundeskanzler Scholz begrüßt die Pläne.

Der Pharma- und Chemiekonzern Merck investiert mehr als 300 Millionen Euro in ein neues Forschungszentrum an seinem Hauptsitz in Darmstadt. Anlässlich der Grundsteinlegung sprach Bundeskanzler Olaf Scholz von einem „Bekenntnis zu Deutschland als starkem Pharma-, Industrie- und Forschungsstandort“. Die Eröffnung des Zentrums ist in drei Jahren geplant.

„Investitionen, wie die von Merck hier am Stammsitz Darmstadt, sind ökonomisch, medizinisch und wissenschaftlich außerordentlich sinnvoll“, sagte Scholz. Sie zeigten auch die Stärke der Biowissenschaften.

Scholz versprach der Pharmabranche zudem weitere Unterstützung seitens der Bundesregierung. Er verwies auf eine ganze Reihe von Milliardeninvestitionen in diesem Sektor in Deutschland. „Diesen Aufbruch werden wir als Bundesregierung weiter mit aller Kraft unterstützen“, sagte er und verwies auf den geplanten Abbau der Bürokratie für klinische Studien, bessere steuerliche Absetzbarkeit von Forschungsausgaben sowie die leichtere Nutzung von Daten für die Medizinforschung.

Ab Anfang 2027 soll das Forschungszentrum auf rund 18.000 Quadratmetern Platz für rund 550 Beschäftigte bieten. Der Neubau ist Teil eines Investitionsprogramms von Merck, das rund 1,5 Milliarden Euro für den Standort Darmstadt bis 2025 umfasst. Die Investition ermögliche Fortschritt, der Millionen von Patienten in aller Welt zugutekomme, sagte Merck-Vorstandshefin Belén Garijo.

Im „Advanced Research Center“ will das Dax-Unternehmen unter anderem an Lösungen zur Herstellung von Antikörpern, mRNA-Anwendungen und an weiteren Produkten für die biotechnologische Herstellung forschen, wie Merck mitteilte. Vor allem die mRNA-Technologie gilt als Hoffnungsträger in der Medizin. Sie setzt an den Bauplänen körpereigener Eiweiße an. Weiter bekannt wurde sie in der Corona-Pandemie in Form spezieller Impfstoffe.

Scholz: Bürokratie wird abgebaut

Wie schon bei der Grundsteinlegung einer Arzneimittel-Fabrik von Eli Lilly in Alzey verwies Scholz auf weitere Vorhaben der Firmen NovoNordisk, BioNTech, AbbVie, Daiichi-Sankyo und Roche. Im Dezember habe die Ampel-Regierung ihre Pharmastrategie und erst vor kurzem das Gesetz zur Medizinforschung beschlossen. Die Bürokratie für klinische Forschung werde abgebaut. Auch die EU-Kommission habe im März zehn Maßnahmen vorgeschlagen, damit Europa in der Biotechnologie international wettbewerbsfähig bleibe. Die Bundesregierung unterstütze die Brüsseler Pläne, betonte Scholz.

Als Standortvorteile Deutschlands nannte Garijo die sehr gut ausgebildete Belegschaft. Das Unternehmen brauche vor allem Tempo bei Regulierungsentscheidungen. Außerdem solle sich die Bundesregierung weiter für einen freien Welthandel und einen fairen internationalen Wettbewerb einsetzen.

 

Quelle: Handelsblatt

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