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08.08.2024

Digitalministerin Sinemus informiert sich über Projekt „Garantiert geliefert“

Wiesbaden. Wie können regionale Anbieter ihre Produkte digital vermarkten und zugleich zustellen lassen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Projekt „Garantiert geliefert“, das gemeinsam von Odenwaldkreis und Main-Kinzig-Kreis erarbeitet wird. Das Land Hessen hat das Projekt aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen mit knapp 1,1 Millionen Euro gefördert. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat sich heute gemeinsam mit dem Landrat des Odenwaldkreises Frank Matiaske den Stand der Umsetzung angeschaut. Dabei wurde auch in der Praxis gezeigt, wie ein Bestell- und Liefervorgang abläuft und welche Prozesse dahinterstehen.

„Das Projekt ist eine absolute Win-Win-Situation. Zum einen können regionale Unternehmen ihre Produkte relativ einfach online vermarkten. Zum anderen werden Leerfahrten verringert beziehungsweise Fahrten besser ausgelastet. Und drittens profitieren auch die Kundinnen und Kunden von einem verbesserten Angebot. Damit schafft Künstliche Intelligenz einen direkten Nutzen für die Menschen“, sagte Digitalministerin Sinemus.

Aufgrund kleiner Gütermengen und weiter Wege sind klassische Liefersysteme im ländlichen Raum zumeist nicht rentabel und wenig effizient. Untersuchungen haben gezeigt, dass rund 50 Prozent der gewerblichen Fahrten Leerfahrten sind. Hier setzt das Projekt an: Ladeflächen aller Akteure, die bereits tagtäglich in der Region unterwegs sind, sollen effizienter genutzt werden. Dazu zählen die Fahrzeuge regionaler Produzenten, Händler und Dienstleister sowie die Fahrten von Bussen außerhalb der Hauptverkehrszeiten und viele weitere, bisher ungenutzte Transportkapazitäten. Die neue digitale und durch KI gestützte Logistik-Plattform „Garantiert geliefert“, die im 3. Quartal 2024 an den Start gehen wird, zielt darauf ab, die im regionalen Güterverkehr bestehenden Leerfahrten und nicht ausgeschöpften Ladekapazitäten zu erfassen und für Dritte buchbar zu machen. Hierdurch können Transportkosten für „sowieso bestehende Fahrten“ erheblich reduziert und erstmalig Güterverkehre im regionalen Kontext wirtschaftlich darstellbar gemacht werden – sowohl zwischen Unternehmen und Endkunden als auch zwischen Unternehmen und Unternehmen. Künftig soll auch der Öffentliche Personennahverkehr in die Transporte eingebunden werden. Ebenso ist eine Übertragung auf andere Landkreise in der Planung.

Neben dem Thema Logistik ist ein weiterer wichtiger Bestandteil des Projekts, den regionalen Händlern und Produzenten eine integrierte Lösung anzubieten, mit der sie ihre Waren und Produkte über einen Google-my-business-Account und ohne größere eigene finanzielle Vorleistungen digital vermarkten können. Das Händlerportal der Youbuyda GmbH bietet hierfür eine niedrigschwellige Lösung an, für die kein Warenwirtschaftssystem vonnöten ist. Diese Lösung geht mit ihrer Funktionalität über die „Schaufensterfunktion“ bestehender regionaler Plattformen hinaus und schafft so einen einfachen Einstieg in den vollständigen Onlinehandel. Auch Betreiber von bestehenden Regional-Vermarktungsplattformen können sich dieser neuen Technologie bedienen und ihre Online-Sichtbarkeit nachweislich erhöhen. Zur Umsetzung des Projekts hat der Odenwaldkreis den Wirtschafts-Service der Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) beauftragt. Mit der Entwicklung und Implementierung der kombinierten Vermarktungs- und Logistiklösung haben die Kreise ein Konsortium bestehend aus der Trapeze Group Deutschland GmbH, der LaLoG LandLogistik GmbH und der Youbuyda GmbH beauftragt.

Mit diesen Projektpartnern läuft das inhaltlich gleiche Projekt im Main-Kinzig-Kreis unter dem Namen „alles lokal – kaufen & liefern“. In Verbindung mit dem im Kreisgebiet Main-Kinzig bereits länger laufenden Projekt „Cargo Surfer“, welches ein digitales System zur Vermittlung von leeren Ladeflächen darstellt, wird hier ein integriertes System geschaffen. Damit erhält der regionale Einzelhandel ein niedrigschwelliges Angebot, um den Anschluss an das veränderte Einkaufsverhalten der Kundinnen und Kunden zu halten. Auch für den Main-Kinzig-Kreis konnte bereits im März 2024 eine Testfahrt über die neu entwickelte App vorgenommen werden. Die digitalen Rahmenbedingungen für das Projekt sind damit bereits weit fortgeschritten. Im nächsten Schritt steht die Gewinnung von Partnern für die Idee und das neue System an. Besonders Einzelhändler, Selbstvermarkter und Beförderungsunternehmen sollen hier in den nächsten Wochen von den Vorteilen des Projekts überzeugt werden.

Landrat Frank Matiaske sagte: „‚Garantiert geliefert‘ wird neue Maßstäbe im Güter- und Warenverkehr setzen und den Odenwaldkreis als Vorreiter für nachhaltige Logistiklösungen etablieren. Von diesem Weg, der bundesweit seinesgleichen sucht und gerade für den ländlichen Raum beispielgebend ist, werden alle etwas haben: Kundinnen und Kunden, Transportfirmen und der Personennahverkehr, Hersteller und Einzelhandel.“

Erst vor kurzem wurde mit „LieferMichel“ ein weiteres Logistikprojekt im Odenwaldkreis durchgeführt. Ein halbes Jahr lang hatte der Drohnenhersteller WingcopterÖffnet sich in einem neuen Fenster aus Weiterstadt gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciencesgetestet, wie Güter in entlegene Orte im Odenwald transportiert werden können. Zwischen den Projektteams von „Garantiert geliefert“ und „LieferMichel“ fand ein konstruktiver Erfahrungsaustausch statt, da in beiden Projekten komplexe rechtliche Fragen zu klären sind. „Diese beiden Projekte zeigen, wie innovative Technologien im ländlichen Raum eingesetzt werden und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen können,“ betonte Digitalministerin Sinemus.

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.de.

Quelle:

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
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65183 Wiesbaden

Telefon: +49 611 32 114222
E-Mail: pressestelle@digitales.hessen.de
Internet: www.digitales.hessen.de

 

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