Gaia-X-Projekte für europäische Dateninfrastruktur erfolgreich abgeschlossen
Alle elf Gaia-X-Projekte, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert hat, wurden mit anwendungsnahen Ergebnissen abgeschlossen. Wie geplant, haben die geförderten Teams vertrauenswürdige Datenräume und Smart Services für verschiedene Branchen entwickelt. Vertreten waren die Bereiche Bildung, Finanzen, Gesundheit, Bauwesen, Mobilität, Luft- und Raumfahrt, Maritimes und der öffentliche Sektor. Die Laufzeit der Projekte endete gestern. Die Ergebnisse aus den Projekten sollen über die Förderung hinaus nutzbar sein.
Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt und Beauftragte des BMWK für die Digitale Wirtschaft und Start-ups: „Ich freue mich über den Erfolg und das hohe Marktpotenzial der Gaia-X-Förderprojekte. Innovationen wie diese stärken die digitale Souveränität, die Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz Deutschlands und Europas. Jetzt geht es darum, die Anwendungen und Datenräume möglichst breit in der Praxis zu etablieren.“
Das BMWK hatte den Gaia-X-Förderwettbewerb 2021 gestartet, um innovative Anwendungen und Datenräume auf Grundlage der Gaia-X-Infrastruktur als Leuchtturmprojekte zu fördern. Die Förderung der elf Vorhaben belief sich bis 2025 auf insgesamt rund 132 Millionen Euro. Die Bundesnetzagentur hat den Gaia-X-Förderwettbewerb im Auftrag des BMWK durchgeführt.
Die in den Verbundprojekten entwickelten Anwendungen und Datenräume haben ein hohes Verwertungspotenzial. Beispielsweise wurden Datenräume entwickelt, in denen Patientendaten sicher und effizient für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden können. Ein Projekt im Bauwesen hat die Digitalisierung von Bauplanungs- und Genehmigungsprozessen vorangetrieben. Das mehrsprachige KI-Sprachmodell Teuken-7B wurde in einem anwendungsübergreifenden Projekt entwickelt und veröffentlicht. Es ermöglicht, sensible Unternehmensdaten oder personenbezogener Daten nach höchsten europäischen Datenschutz- und Sicherheitsstandards zu nutzen.
Die Projekte arbeiten nun daran, ihre Ergebnisse über das Ende der Laufzeit nutzbar zu machen und sie in weitere Branchen und Anwendungen zu übertragen. Die entstandenen Datenräume und Smart Services schaffen neue Möglichkeiten, um Daten sicher zu tauschen – für Unternehmen und Organisationen, aber auch für Verbraucherinnen und Verbraucher. Das ermöglicht datenbasierte Geschäftsmodelle, die transparent und sicher sind und Bürgerinnen und Bürgern stets die Kontrolle über ihre Daten lassen.
Gaia-X
Gaia-X ist ein offenes Rahmenwerk zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa. Ziel ist ein digitales Datenökosystems, in dem Daten über offene Schnittstellen nach festgelegten EU-Standards geteilt und miteinander verknüpft werden können. Das Ergebnis ist keine neue Cloud-Infrastruktur, sondern ein föderiertes System aus Daten, in welchem sich viele unterschiedliche Cloud-Dienstanbieter und Dateneigentümer auf Basis gemeinsamer Standards miteinander verbinden können. Es unterscheidet sich somit von den bestehenden Lösungen am Markt: Die Daten verbleiben stets bei deren Eigentümer und werden nach festgelegten Bedingungen geteilt – ein transparenter und sicherer Datenaustausch innerhalb des Gaia-X Ökosystems.
Das BMWK förderte mit dem Gaia-X Förderwettbewerb (Förderbekanntmachung „Innovative und praxisnahe Anwendungen und Datenräume im digitalen Ökosystem Gaia-X“) die Umsetzung von Anwendungen und den Aufbau von Datenräumen, die auf Gaia-X aufsetzen. Die elf Gewinnerprojekte haben Leuchtturmcharakter und sollen die Nachfrage nach Gaia-X-basierten datengetriebenen Anwendungen und Datenräumen stärken.
Weitere Informationen zu Gaia-X finden Sie auf der Homepage der Gaia-X European Association for Data and Cloud AISBL. Informationen zum Gaia-X Förderwettbewerb und eine Übersicht über die geförderten Projekte finden Sie auf den Webseiten der Bundesnetzagentur und des Gaia-X Hub Germany.