Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V. und Umweltallianz Hessen diskutierten über 70 Teilnehmende mit Referenten und Referentinnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über Herausforderungen sowie Lösungsansätze für eine kreislauforientierte und nachhaltige Ausrichtung der Bauwirtschaft im Hoch- und Tiefbau. Dabei wurden Projekte zum Baustoffrecycling, der Herstellung von mineralischen Recycling-Baustoffen und zum Einsatz Künstlicher Intelligenz für eine smarte Baulogistik vorgestellt. Im Fokus standen auch alternative Baumaterialien für Beton wie regional angebautes Holz und Strohballen zur Wärmedämmung. Passenderweise fand die Veranstaltung im neuen Domizil der HTAI in Wiesbaden statt. Das „Platinum“ ist ein Nullenergiehaus in Holzhybridbauweise, wie Dr.-Ing. Carsten Ott, Abteilungsleiter Technologie & Innovation bei der HTAI, in seiner Begrüßung hervorhob.
Für Dr. Christian Hey, Abteilungsleiter im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, wird das Thema Baustoff-Recycling immer wichtiger. Er prognostizierte: „Zirkuläres Bauen ist ein Geschäftsfeld der Zukunft, aber auch ein Gemeinschaftswerk vieler Akteure.“ Gerade die Baubranche bietet Chancen, riesige Stoffkreisläufe zu schließen. Bau- und Abbruchabfälle machen allein in Deutschland rund 53 % des Gesamtaufkommens von in Abfallbehandlungsanlagen behandelten Abfällen aus. Jährlich fallen in Deutschland mehr als 200 Millionen Tonnen mineralische Abfälle an.
Lisa Schäfer von der Umweltallianz Hessen betonte: „Die Bauwirtschaft in Hessen steht vor großen Herausforderungen.“ Denn einerseits belastet der Bau- und Investitionsstau die gesamte Branche, andererseits müssen die Anforderungen bei der Wiederverwendung von Baumaterialien und beim Klimaschutz umgesetzt werden. „Nur wenn die Bauunternehmen am Standort in Deutschland erhalten bleiben und wettbewerbsfähig wirtschaften können, kann nachhaltiges Bauen ein Innovationstreiber in Hessen und Vorbild weltweit werden“, so Schäfer.